Ich bin so faul. Keine Ahnung, wie ich mich überhaupt dazu überwinden konnte mich von meiner wundervollen Couch zu erheben, um mir in der Küche ein Früchtemüsli zu zaubern. Aus frischen Früchten. Jawohl, ich habe extra Früchte eingekauft, Erdbeeren und sowas, weil ich mich gerne gesünder ernähren würde. Aber uns ist klar, dass ich das keine drei Tage durchhalten werde. Na, egal. Seufzend lasse ich einen Löffel in die Müslischüssel sinken und schlurfe gemächlich zurück zur Couch. Im TV kommt nicht wirklich etwas, das ich sehen möchte, also begnüge ich mich vorerst mit South Park. Allerdings ist das um einiges lustiger, wenn Ryan da ist.

Hätte ich Blane vielleicht doch besser Bescheid sagen sollen, dass ich vorhab die nächsten Wochen auf seiner Couch zu verbringen? Hmm.. nee. Außerdem ist es jetzt sowieso schon zu spät, ich bin nämlich gerade auf der Straße, wo sich Blanes Wohnung befinden soll. In seiner Wohnung gewesen bin ich bis jetzt noch nicht. Wie auch, ich wohne mittlerweile seit 6 Jahren nicht mehr hier und als ich Blane zum letzten Mal gesehen hab, war er noch nicht alt genug um eine eigene Wohnung zu haben. Mittlerweile ist er zwar älter, aber ob er im Stande ist, sich um eine eigene Wohnung zu kümmern... ich bezweifle es. Denn ich glaube nicht, dass er heute weniger chaotisch ist als früher. Vielleicht steht die Bude mittlerweile ja auch gar nicht mehr, bei Blane weiß man nie. Okay, der Name steht auf dem Klingelschild, also wird er noch hier wohnen. Ansonsten klingel ich gerade halt bei irgendwem wild fremden Sturm. Yolo.

Trotz Müslischüssel in der Hand lehne ich mich so weit zurück, dass ich fast liege. Dadurch wird das Essen zur Challenge, die ich aber ohne Probleme bewältige. Übung macht den Meister und so. Als ich feststelle, dass ich diese South Park Folge bereits kenne, versuche ich vergeblich, mit dem Fuß die Fernbedienung zu erreichen, die auf dem Couchtisch liegt. Das endet darin, dass sie auf dem Boden landet, was mir ein völlig entnervtes Stöhnen entlockt.
Ich stelle mein Müsli zur Seite und will mir gerade die Fernbedienung schnappen, als es plötzlich klingelt. Hä. Ich habe niemanden eingeladen. Kann also eigentlich nur Ryan sein. Oder Olive, die kommt auch ständig unangekündigt vorbei. Okay, seit unserem...kleinen Vorfall eigentlich nicht mehr. Nachdem ich die Bedienung aufgehoben und auf die Couch gelegt habe, stehe ich langsam auf und schleppe mich zur Tür. Ohne überhaupt zu prüfen, wer mich da besuchen möchte, drücke ich den Knopf, der den Haupteingang öffnet. Nach einigen Sekunden öffne ich auch meine Wohnungstür und warte seelenruhig auf meinen unbekannten Besucher. Dass ich wie der letzte Penner aussehe, kann ich nun leider auch nicht ändern. Zum Glück sehen meine Haare aber eigentlich grundsätzlich fantastisch aus. Beim Sport, nach dem Aufstehen, vor dem Duschen, während dem Duschen. Ihr seht - einfach immer.

13 .. 14 .. 15 .. okay, oft genug geklingelt. Mein Finger wandert vom Klingelknopf zu meinen Haaren und ich streiche mir eine loose Haarsträhne hinters Ohr. Verdammt, wie lange kann ein Mensch bitte brauchen, um eine Türe zu öffnen? Vermutlich hat Blane noch geschlafen. Oooder er ist nicht zuhause. Kann auch sein. Aber wo sollte Blane sonst sein? Arbeiten geht er nicht, ne vernünftige Party steigt um die Uhrzeit bestimmt auch nicht... er muss zuhause sein. Ist er auch, denn plötzlich ertönt das Surren der Türe und ich kann sie endlich aufdrücken. Nächste Herausforderung: Blanes Wohnung finden. Irgendwo oben höre ich eine Tür aufgehen, also laufe ich die Treppen hoch und wer steht da? Blane. Zeit um ihn mir genau anzusehen habe ich nicht, weil ich den Moment der Überraschung nutze und mich mit einem gequietschten "Blaaaaane" auf ihn werfe. Ich meins ernst, ich werfe mich wirklich auf ihn. Aber ich darf das, ich hab ihn sechs Jahre lang nicht gesehen, bin extrem anhänglich und.. das sind genug Gründe. Nach einer gefühlten Ewigkeit lasse ich ihn dann doch los und trete ein Stück zurück. "Hiii.", meine ich und grinse über beide Ohren. Ich freue mich echt ihn zu sehen. Keine Ahnung ob das auf Gegenseitigkeit beruht, aber egal. Er wird mich jetzt eh nicht mehr los.

Je länger ich an der Tür warte, desto weniger juckt es mich, wer da gleich kommen wird. Trotzdem weiten sich erstmal meine Augen, als ich ein dunkelhaariges Mädchen aus dem Fahrstuhl kommen sehe. Das ist.. ist das..? "Blaaaaane!" Jep, es ist Joyce. Völlig überrumpelt bleibe ich stehen, während sie mich regelrecht anspringt, und schlinge erst nach ein paar Sekunden meine Arme um ihre zierliche Figur, um die Umarmung zu erwidern. "Hey", grinse ich, was zwar ziemlich kurz angebunden ist, aber trotzdem sehr erfreut klingt. Was ich auch bin, wir haben uns immerhin ewig nicht gesehen. Ehrlich gesagt dachte ich schon, dass wir nie wieder Kontakt haben würden. Manchmal entfernt man sich selbst von den engsten Freunden. "Hiii." Ich erwidere ihr Grinsen und mustere sie ausgiebig. "Du hast dich verändert", stelle ich fest, was total positiv klingt, ehe ich einen Schritt zur Seite mache. "Na los, komm rein", lächele ich. Dass sie einen nicht ganz so kleinen Koffer bei sich hat, fällt mir erstmal gar nicht auf.

Es tut so gut Blane wiederzusehen. Okay, gesehen hab ich ihn zwar nicht wirklich, weil ich mich sofort auf ihn geworfen hab aber egal. Scheinbar hat er mich auch relativ schnell erkannt, denn kurze Zeit später erwidert er meine Umarmung. Aber gut, wahrscheinlich war es auch nicht sehr schwer mich zu erkennen, denn ich glaube nicht, dass ihn viele Leute so begrüßen. Außerdem: Wann ist er so groß geworden? Ich war zwar immer ein wenig kleiner, aber jetzt ist der Abstand wirklich unfair, sogar mit hohen Schuhen bin ich noch um einiges kleiner.  "Du hast dich verändert" Warte mal, sagt Blane das gerade zu mir? Ich finde ja er ist derjenige, der sich von uns verändert hat, aaaber okay. "Du dich auch.", sage ich also und grinse immer noch. Auf seine Aufforderung hin, trete ich in die Wohnung ein und wirklich, schon nachdem ich vielleicht zwei Meter gegangen bin, habe ich mich total in die Wohnung verliebt. "Oh mein Gott, die ist.. riesig." Und ich bin große Gebäude mittlerweile gewöhnt, immerhin haben mein Onkel und meine Tante ein Haus, das einer Villa Konkurrenz machen könnte. Jap, ich glaube hier will ich bleiben. "Deine Couch ist bestimmt wahnsinnig gemütlich und groß genug um drauf zu schlafen, oder?", grinse ich und drehe mich wieder zu Blane um. Als dezenten Hinweis, tippe ich bei dieser Aussage mit meinen Fingern auf meinem Koffer herum, während ich ihn ganz unschuldig anschaue.

Ich bin schon lange nicht mehr überrascht worden. Ryan versucht es zwar fast jeden Tag, weil er mich schocken will, und da lässt er sich so einiges einfallen, aber mittlerweile lässt seine Glaubwürdigkeit echt zu wünschen übrig. Mein Leben hat also Level 10 in Sachen Langeweile erreicht. Großartig. Vielleicht sollte ich doch mal arbeiten gehen. Aber okay, nein, jetzt ist Joyce ja da. Wenn sie möchte, darf sie ruhig jeden Abend für mich kochen oder so. Wäre ich absolut mit einverstanden. "Du dich auch." Flashback. Oh, ja, sie hat Recht. Ehrlich gesagt würde ich am liebsten im Erdboden versinken, wenn ich an meine damalige Möchtegern Justin Bieber Frisur zurückdenke. Das waren schwere Zeiten. Sehr schwere Zeiten. Für meine Haare, versteht sich. Irgendwie hatte das zu der Zeit ja jeder und von daher bin ich nicht groß aufgefallen, aber es ist mir trotzdem peinlich.
"Oh mein Gott, die ist.. riesig." Lächelnd schließe ich die Tür von meinem Loft und reibe die Handflächen aneinander, während ich nicke. "Jep, ich bin zufrieden." Bin ich wirklich, also bin ich schon mal nicht größenwahnsinnig. Ich liebe mein Loft mit Panoramablick. Allein in einer riesigen Villa würde ich mich nicht wohlfühlen und den Pool würde ich höchstens ein Mal im Monat nutzen. Denke ich. Aber Ryan würde definitiv öfter baden gehen - unfreiwillig. Wahaha!
"Deine Couch ist bestimmt wahnsinnig gemütlich und groß genug um drauf zu schlafen, oder?" Das ist der Moment, in dem ich erkenne, dass sie einen Koffer bei sich hat. "Joyce verdammt, seit wann bist du obdachlos?", frage ich gespielt geschockt und verkneife mir das Grinsen. Ich glaube nicht, dass sie wirklich obdachlos geworden ist. Also, ich hoffe es.

Wenn Blanes Wohnung... moment, Wohnung klingt so klein, Loft ist besser. Also, wenn Blanes Loft schon nur vom Eingangsbereich her so riesig aussieht, will ich gar nicht wissen, wie groß sie wohl im Ganzen ist. Vermutlich kann man sich hier verlaufen. Okay, nein, so groß kann sie dann doch nicht sein. Aber ernsthaft , ich möchte bitte einmal eine Roomtour uuuund ich will wissen ob Blane wenigstens schlau genug ist, ein Loft mit einem Balkon zu mieten. Bestimmt, oder? Ein Loft ohne Balkon wäre viel zu langweilig und der Ausblick von hier muss echt geil sein, immerhin befindet er sich ja auch in einem der oberen, wenn nicht sogar im Obersten Stock. Kein Wunder, dass Blane zufrieden ist, vermutlich gibt es nur wenige Orte in Newcastle, die besser zum Wohnen ist, man kommt nämlich wahnsinnig schnell in die Innenstadt, trotzdem ist es ruhig und ich kann bestimmt noch weitere Gründe aufzählen.
Auf seine Frage hin, seit wann ich obdachlos sei, schüttel ich den Kopf und lache: "Okay nein, so schlimm ist es dann doch nicht." Irgendwie komme ich mir doof vor, wenn wir weiter hier rum stehen, also ziehe ich meine Schuhe aus und stelle sie brav neben den chaotischen Schuhhaufen von Blane, ehe ich ein paar Schritte gehe und ihm Wohnzimmer lande und mich wieder zu Blane drehe. "Aber jetzt ernsthaft, ich hatte keine Lust mir ein Hotel zu suchen und hier ist es so schön, biiitte bitte lass mich für ein paar ..Tage" -oder Wochen, je nach dem wie gut es mir hier gefällt, mwaha: "..hier schlafen, ja?", frage ich und setze meinen allersüßesten Hundeblick auf: "Ich mach auch alles was du willst." Nicht.

Mir fällt plötzlich ein, dass ich ja noch mein Müsli essen muss. Prompt kriege ich Hunger und laufe Joyce deshalb bereitwillig hinterher, als sie ins Wohnzimmer marschiert. "Okay nein, so schlimm ist es dann doch nicht." Ja klar. Ist es bestimmt doch. "Aber jetzt ernsthaft, ich hatte keine Lust mir ein Hotel zu suchen und hier ist es so schön, biiitte bitte lass mich für ein paar...Tage hier schlafen, ja?" Ich lege den Kopf zur Seite und schiebe die Hände in die Taschen meiner Jogginghose, ehe ich nachdenklich die Lippen schürze. Langsam fange ich an, den Kopf zu schütteln und zu grinsen. "Kannst du nicht einfach zugeben, dass du mich abartig vermisst hast und jetzt den Rest deines Lebens mit mir verbringen willst?" Wir wissen beide, dass das die einzige, plausible Erklärung für ihr plötzliches Auftauchen und die Tatsache, dass sie hier wohnen will, ist. Haha. "Also gut, ja, du kannst hier bleiben. Aber das mit dem Heiraten muss ich mir erstmal durch den Kopf gehen lassen, okay? Damit hast du mich echt überrumpelt", plappere ich munter weiter, ehe ich kurz inne halte und dann einen geschockten Ausdruck in mein Gesicht zaubere. "Willst du Kinder??" Ich nämlich nicht. Hahaha.

'Bitte sag ja, bitte sag ja, bitte sag ja.', denke ich mir, während Blane ein nachdenkliches Gesicht macht. Er muss einfach ja sagen, immerhin ist er Blane und er war früher auch immer für mich da gewesen, daran hatte sich bestimmt nichts geändert, oder? Aber auf der anderen Seite.. ich habe mich hier sechs Jahre nicht da gewesen und jetzt kreuze ich einfach hier auf und frage ob ich hier wohnen kann. "Aber klar doch. Ich kann nicht mehr ohne dich leben, Blane. Mittlerweile kann ich sogar nicht mehr schlafen weil ich so viel an dich denken muss.", antworte ich und lache. "Also gut, ja, du kannst hier bleiben." - "Oh mein Gott wirklich?" Ein Glück, er hat ja gesagt. Ich umarme ihn gleich nochmal: "Danke, danke, danke. Und ja, ich will Kinder. Am liebsten 10 Stück, fünf Jungen und fünf Mädchen, du wirst ein toller Daddy.", lache ich und lasse ihn wieder los. Irgendwo wollte ich ja wirklich Kinder haben, aber erstens keine 10 Stück und zweitens nicht mit Blane...... obwoooohl.

"Aber klar doch. Ich kann nicht mehr ohne dich leben, Blane. Mittlerweile kann ich sogar nicht mehr schlafen weil ich so viel an dich denken muss." Das war mir schon klar, bevor sie es erwähnt hat. "Ich weiß, ist okay, es liegt nicht an dir. Ich bin einfach zu begehrenswert." Das Erschreckende daran ist, dass ich problemlos ernst bleiben kann, während ich das sage. "Oh mein Gott wirklich?" Nö. Sie umarmt mich erneut. "Danke, danke, danke. Und ja, ich will Kinder. Am liebsten 10 Stück, fünf Jungen und fünf Mädchen, du wirst ein toller Daddy." Ich wäre der beste Vater den man sich vorstellen kann, alter. Ich wäre brillant! Aber das will ich mir mit Anfang zwanzig echt noch nicht antun, da muss ich sie leider enttäuschen. Haha scheiße. "Vielleicht gehst du doch lieber woanders hin", überlege ich laut, warte kurz und grinse schließlich breit. "Nein, cool dass du da bist", fahre ich fort, etwas, was ich auch endlich mal ernst meine. "Aber wie kam es denn eigentlich dazu? Ich mein.. warte, ich will nebenbei mein Müsli essen", wende ich ein und setze mich auf meine Couch. "Pflanz dich her", biete ich Joyce an, ehe ich mich endlich meinem Müsli widmen kann.

Als Blane meint, es würde nicht an mir liegen, dass ich die ganze Zeit an ihn denken muss, sondern daran, dass er so begehrenswert ist, kann ich mir ein Lachen gerade so unterdrücken. "Sicher bist du das, natüüürlich. Hab nie daran gezweifelt.", stimme ich ihm grinsend zu. Blane der Begehrenswerte, passt sogar, beides mit B. Okay genug vom begehrenswerten Blane und zurück zu meinem Kinderwunsch. Ich bin mir sicher, er ist genauso angetan von 10 Kindern, wie ich. "Vielleicht gehst du doch lieber woanders hin" Oder auch nicht. "Ach, mach dir keine Sorgen, das Loft ist groß genug für die 10 Kinder und mich." Oh Gott 10 Kinder mit Blane zu haben wäre der Horror. Generell 10 Kinder zu haben muss schrecklich sein, wer tut sich das an? Ich wäre mit einem Kind wahrscheinlich schon total überfordert, neun weitere würden mich in den Wahnsinn treiben. Hundertprozentig. Blane scheint es jedenfalls wirklich nicht so schlimm zu finden, dass ich die nächsten Nächte bei ihm verbringen werde und fragt mich, wie es überhaupt dazu kommt, dass ich wieder hier bin. Ich setzte mich neben ihn auf die Couch und zucke leicht mit den Schultern. "Eigentlich gibt es da gar nicht viel zu erzählen, ich bin mit der Highschool fertig und Ty und Jasmine meinten ich sollte mir was Urlaub gönnen und außerdem will ich meinem Exfreund aus dem Weg gehen. Deshalb dachte ich, ich schau mal bei meinem zukünftigen Ehemann vorbei."

"Ach, mach dir keine Sorgen, das Loft ist groß genug für die 10 Kinder und mich." Nur über meine Leiche. "Vielleicht." Ganz im Ernst jetzt. Nur über meine Leiche. Außerdem: So riesig ist mein Loft gar nicht. Es ist perfekt für mich und ja, schon recht geräumig, weil ich in engen Räumen Platzangst kriege, aber es ist nicht außergewöhnlich groß. Und in Sachen Platz bin ich leider sehr geizig - wahrscheinlich müssten alle zehn Kinder in einem Zimmer schlafen. Dafür würde ich vielleicht meinen Fitnessraum opfern, in dem ich mich sowieso selten aufhalte, weil ich lieber ins Studio gehe - Logik nicht vorhanden - also wäre das in Ordnung, schätze ich.
"Eigentlich gibt es da gar nicht viel zu erzählen, ich bin mit der Highschool fertig und Ty und Jasmine meinten ich sollte mir was Urlaub gönnen und außerdem will ich meinem Exfreund aus dem Weg gehen. Deshalb dachte ich, ich schau mal bei meinem zukünftigen Ehemann vorbei." Ich schaufele mir einen üppigen Löffel Müsli zusammen, während ich Joyce' Worte in meinem Hirn verarbeite. "Okay", sage ich bloß, bevor ich ihn mir in den Mund schiebe. Ich bin so hungrig. Das ist jetzt erstmal wichtiger, tut mir Leid. Halt nein, tut es nicht. "Was hat dein Ex denn angestellt?", frage ich, als ich endlich geschluckt habe und grinse verschmitzt. Bestimmt haben sie sich zerstritten, als sie ihm gesagt hat, dass sie auf der Stelle zehn Kinder von ihm haben möchte. So war das. Hundertpro.

Blane scheint sich schon wahnsinnig auf unsere zukünftigen Kinder zu freuen. Hust. Wir werden bestimmt die perfekte Familie, jep. 10 Kinder sind auch sicherlich nicht anstrengend, ganz im Gegenteil, wir werden mit ihnen die schönste Zeit unseres Leben verbringen, super entspannt und ruhig. Okay, genug Gerede von Kindern, wenn ich weiterhin daran denke, bin ich schneller wieder aus Blanes Wohnung raus als geplant.
Ich fasse kurz zusammen, warum ich hier bin, während Blane sich sein Müsli in den Mund schiebt und ich frage mich, ob das wohl sein Frühstück, oder doch schon Mittagessen ist.  "Was hat dein Ex denn angestellt?" - "Ne ganze Menge." Hups, hat er doch nicht. Eigentlich bin ich diejenige, die was angestellt hat, yolo. "Nein, wirklich was angestellt hat er nicht. Er hatte einfach keine Zeit für mich und war andauernd auf irgendwelchen Feiern um sich zu besaufen, also hab ich daraufhin vor seinen Augen mit 'nem anderen rumgemacht, was ihn aber irgendwie nicht interessiert hat." Okay, im Nachhinein hat es ihn schon interessiert, aber dann wars mir schon wieder egal, Pech gehabt. "Deshalb hab ich Schluss gemacht und seitdem bittet er mich täglich um eine zweite Chance, wenn ich auf mein Handy schau hab ich bestimmt wieder 10 verpasste Anrufe." Zugegeben - ein bisschen Leid tat es mir schon, dass ich erst mit einem anderen rumgemacht und dann Schluss gemacht habe. Und dass ich ihn ignoriere tut mir auch Leid.. oder? "Und, gibts bei dir irgendjemanden? Nicht dass ich demnächst aus der Dusche komme und sie macht Schluss. Das wär.. tragisch.", grinse ich.